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Uganda - Dezember 2019

Allgemeines
Der Binnenstaat Uganda grenzt im Uhrzeigersinn beginnend im Norden an Südsudan, Kenia, Tansania, Ruanda und die Demokratische Republik Kongo im Westen. Die Hauptstadt ist Kampala. Der Flughafen gehört zur Stadt Entebbe, die ca. 45 Minuten von Kampala entfernt ist. Die Währung ist der Schilling, welcher auch als Zahlungsmittel empfohlen wird. US Dollar werden zwar in einigen Gebieten akzeptiert, aber der Umrechnungskurs ist schlecht. An Geldautomaten sollte man sich Schilling besorgen. Das Land hat ca. 35 Mio. Einwohner auf einer Fläche von ca. 241.000 km². Zur Einreise ist z.Zt. eine Gelbfieberimpfung vorgeschrieben. Malaria-Prophylaxe wird empfohlen. Wir hatten zwar nicht sehr viele Moskitos, aber das Risiko wollten auch wir dieses Mal nicht eingehen und haben also täglich unsere Tabletten geschluckt :-) Uganda ist ein sehr grünes Land mit Regenwäldern, sehr fruchtbarem Boden und natürlich den Highlights, die Gorillas und Schimpansen.

Anreise
Mit Emirates von Frankfurt über Dubai (6 Stunden) nach Entebbe (5 Stunden), 3 Stunden Aufenthalt in Dubai. Mit KLM kann man über Amsterdam fliegen, kommt aber dann mitten in der Nacht an. Aus diesem Grund hatten wir uns für den Nachtflug über Dubai entschieden und konnten am Nachmittag bereits unseren ersten Kaffee im Garten des Blue Monkey Guesthouses genießen.

Blue Monkey Guesthouse
Das Guesthouse wird von dem deutschen Ehepaar Andrea und Albrecht geführt. Es ist sehr gemütlich und nur ca. 20 Minuten vom Flughafen entfernt. Hier hatten wir uns vor der Rundreise und am letzten Tag zum Abschluss eingemietet. Sehr zu empfehlen.

Rundreise
Wir hatten eine private Lodge-Rundreise über den lokalen Anbieter Love Uganda Safaris gebucht. 13 Tage standen uns ein Fahrer und ein Guide zur Verfügung die uns den westlichen Teil des Landes zeigten. Wir wurden direkt um 08:00 Uhr im Blue Monkey Guesthouse abgeholt. Von da aus ging es an die folgenden Stationen.

Tag 1 - Ziwa Rhino Sanctuary - Murchison Falls NP - Murchison River Lodge
Nach einer ca. dreistündigen Fahrt erreichten wir das Ziwa Rhino Sanctuary. Dort werden Breitmaulnashörner gezüchtet, um ihr Überleben zu sichern. Bei einer Wanderung konnten wir die Tiere aus der Nähe beobachten. Nach der Mittagspause dauert die Weiterfahrt noch einmal ca. 4 Stunden, bis man die Lodge am Murchison River erreicht. Die Besonderheit dieser sehr schönen Unterkunft sind die Nilpferde, die Nachts aus dem Wasser kommen, um auf dem Gelände der Lodge zu grasen. Nicht gerade geräuschlos ;-)

Tag 2 - Murchison Falls NP - Murchison River Lodge
Mit der Fähre setzten wir zum Murchison Falls National Park über. Bei einem Game Drive konnten wir Elefanten, Affen, einen Schakal, viele Wasserbüffel, diverse Antilopen und Vögel beobachten. Am Mittag fuhren wir mit dem Boot auf dem Fluss bis zum Fuß der 43 Meter hohen Murchison Falls. Der Aufstieg war sehr schweißtreibend. Belohnt wurden wir mit einem herrlichen Blick vom Aussichtspunkt oberhalb des Wasserfalls.

Tag 3 - Kibale NP - Chimpanzee Forest Guest House
Heute stand eine relativ lange Autofahrt an. Diese längste Strecke dauerte ca. 8 Stunden mit einer Unterbrechung zum Mittagessen in Fort Portal. Die Landschaft ändert sich und wir passierten viele Tee- und Kaffeefelder. Nach der Fahrt konnten wir uns am Nachmittag auf unserer Terrasse der Lodge erholen. Wir hatten einen Blick über das weite Tal und beobachteten aus nächster Nähe viele Vögel und auch einige Affen im Garten.

Tag 4 - Bigodi Wetland Tour und Schimpansen Trekking - Chimpanzee Forest Guest House
Nach dem Frühstück starteten wir zu einer Tour in Bigodi. Zunächst schauten wir zu, wie in Handarbeit Kaffee zubereitet wird. Danach wanderten wir in den Bigodi Sümpfen, um Vögel und Affen zu beobachten. Am Nachmittag sollte endlich das Schimpansen Trekking starten. Es fiel im wahrsten Sinne des Wortes „ins Wasser“. In einem Affentempo ;-) rannte unser Guide mit uns kreuz und quer durch den Dschungel, währenddessen es in Strömen regnete. Bei solch einem Wetter wollen Schimpansen ihre Hände und Füße nicht nass machen und bleiben deshalb schön hoch oben und für uns nicht sichtbar in den Baumwipfeln. Und so kehrten wir vollkommen durchnässt nach ca. zwei Stunden zum Ausgangspunkt zurück, ohne ein Schimpansenbild. Zum Glück hatten wir uns Gummistiefel ausgeliehen!

Tag 5 - Top of the World und ein weiteres Schimpansen Trekking (Überraschung :-)) - Rubin Community Camp
Da die Schimpansen Tour am Vortag ohne Schimpansen verlief, hatten unsere Guides eine Überraschung. Sie konnten die Ranger des Nationalparks überzeugen, dass wir noch einmal bei dem Trekking dabei sein durften :-) Und so hatten wir bei strahlendem Sonnenschein eine zweite Chance. Und diesmal waren sie da. Ein Schimpanse am Boden, weitere in den Bäumen und einer, der es sich beinahe in Augenhöhe im Baum gemütlich machte. Zufrieden ging es danach noch zum Top of the World, einem Aussichtspunkt, von dem diverse Kraterseen und das weite Umland überblickt werden kann. Am Nachmittag brachen wir auf in Richtung Rwenzori Mountains. Dort übernachteten wir im sehr einfachen Rubin Community Camp auf 1600m. Heißes Wasser gibt es nur im Eimer. Dafür aber eine tolle Aussicht.

Tag 6 - Rwenzori Forest Walk - Transfer zum Queen Elizabeth NP - King Fisher Resort
Heute stand ein Waldspaziergang auf dem Programm. In Deutschland verstehen wir darunter ein gemütliches Schlendern auf Wegen im Wald. So aber nicht in Uganda ;-) Aus einem zweistündigen geplanten Spaziergang wurde eine ca. 8km, vierstündige Wanderung in den Bergen, durch Gebüsch, Schlamm, kleine Bäche und an Abhängen entlang. Aber es war wirklich toll. Wir hatten einen sehr sympathischen Guide, der viele Geschichten erzählen konnte, immer eine helfende Hand und unheimlich gute Augen hatte. So entdeckte er für uns drei verschiedene Chamäleons, u,a, das im Ruwenzori Nationalpark endemische Strange Horned Chameleon. Nach dem schweißtreibenden Spaziergang konnten wir uns noch etwas frisch machen, erholen und Mittag essen, bevor wir zu unserer 2-3 stündigen Fahrt in den Queen Elizabeth NP aufbrachen.

Tag 7 - Game Drive und Bootsfahrt im Queen Elizabeth NP - King Fisher Resort
Heute standen eine Game Drive und eine Bootsfahrt auf dem Programm. Im Park konnten wir zwei weibliche Löwen beobachten und wieder die üblichen Tiere, wie Elefanten, Büffel, Nilpferde und Antilopen. Da auch dieser Park sehr grün ist, sind die Tiere wieder nur schwer auszumachen. Wir besuchten ein sehr armes Fischerdorf, dessen Bewohner bis heute keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Sie entnehmen ihr Wasser aus einem See und freuen sich über jede Flasche Wasser, die sie von Touristen bekommen. Wenn sich überhaupt ein Tourist in diese Gegen verirrt. Regt sehr zum Nachdenken an…Ebenfalls besuchten wir eine Salzpfanne mit Flamingos und Büffeln. Am Mittag unternahmen wir eine gemütliche Bootsfahrt auf dem Kazinga Channel.

Tag 8 - Kalinzu Forest Walk - Transfer nach Ishasha - Enjojo Lodge
Auch heute gab es wieder einen Waldspaziergang ;-), um weitere Affenarten zu beobachten. Das wäre die einzige Aktivität, die ich aus dieser Tour streichen würde, da sie nicht wirklich sehr interessant war. Es gibt aber auch die Möglichkeit, von hier zu einem Schimpansen Trekking zu starten. Unser eigentliches Ziel heute ist der westliche Teil des Queen Elizabeth NP nahe der Grenze zum Kongo, nämlich das Ishasha Gebiet. Es ist für die Baumlöwen bekannt. Kurz nach Ankunft in unserer Lodge erhielten die Guides einen Anruf, dass die Löwen nach dreitägiger Abwesenheit wieder gesichtet wurden. Und so starteten wir noch am Nachmittag unseren für den nächsten Tag geplanten Game Drive. Wir fanden tatsächlich 7 Löwen inkl. Baby, die in einem Baum lagen bzw. besser gesagt, rumhingen ;-)

Tag 9 - Transfer zum Bwindi Impenetrable NP - Gorilla Mist Camp
Nach dem Frühstück verließen wir den QENP und fuhren nach Ruhija im Bwindi NP, derzahlreiche Berggorillas beheimatet. Die Straße in das Gebiet war sehr abenteuerlich bedingt durch die Regenfälle der vergangenen Tage, aber doch sehr gut passierbar. Häufig versperren wohl Matsch, Geröll, Bäume und Sträucher den Weg. Bis auf einige Schlammstellen klappte die Fahrt sehr gut und wir erreichten das Camp nach ca. vier Stunden. Den Mittag ließen wir gemütlich auf unserem Balkon mit Tee und Kaffee ausklingen und beobachteten fasziniert den ständigen Wetterwechsel, der sich innerhalb von Minuten vollzog.

Tag 10 - Gorilla Trekking und Community Walk - Gorilla Mist Camp
Das Gorilla Trekking geht los! Nach einem kurzen Tanz der Gemeindefrauen hält ein Ranger das Briefing. Ein Trekking kann zwischen 2-9 Stunden dauern, je nachdem, wo sich die Gorillafamilien aufhalten. Jeder von uns sollte 1 Lunchbox und 2 Liter Wasser für diese Zeit einpacken, da die genaue Dauer nie vorausgesagt werden kann. Trecker sind den Tieren bereits gefolgt und behalten sie im Auge. Natürlich können sich die Gorillas wieder jede Zeit in Bewegung setzen und je nach Gebiet ist es nicht möglich, ihnen weiter zu folgen. Sobald eine Gruppe auf die Gorillas trifft, herrscht Ess- und Trinkverbot. Ab da läuft auch die Zeit. 60 Minuten dürfen Touristen mit den Tieren verbringen. Keine Minute länger. Dann liefen wir los. Ca. 1 Stunde ging es bergauf, bergab und quer durch den Regenwald, bis wir auf die Tracker trafen. Noch ein paar Meter weiter, dann lief die Zeit. Wir hatten Glück und trafen einen Großteil der Gorilla-Familie vor uns sitzend an. Der Silberrücken, sein Weibchen, zwei jüngere Tiere und drei Babies. Sehr süß! Ein weiterer jüngerer Gorilla kam zur Gruppe. Auf einmal Aufruhr. Der Silberrücken bäumte sich auf und lief auf uns bzw. auf den jungen zu und warf ihn zu Boden. Dieser „quietschte“ und die Ranger schickten uns eilig einige Schritte zurück. Wir erfuhren, dass das gerade eine Bestrafung des Nachwuchses war. Dieser hatte sich wohl zu lange von der Gruppe entfernt. Nach ca. 45 Minuten zogen die Gorillas langsam weiter. Noch ca. 10 Minuten konnten wir ihnen folgen. Danach wurde der Hang zu steil. Zufrieden ließen wir die Gruppe ziehen und traten den Rückweg an. Am Nachmittag holte uns ein Guide zum Community Walk ab. Wir besuchten den Stamm der Batwa, die noch immer sehr ursprünglich leben. Vertrieben aus ihrem Wald, aber noch nicht wirklich integriert in die Community. Im Anschluss trafen wir den örtlichen Doktor und „brauten“ das Gemeinde-Bier aus Sorghum. Die dreistündige Tour gab viel Einblick in das Leben der Dorfbewohner und machte uns viel Spaß, stimmte aber auch nachdenklich.

Tag 11 - Lake Bunyonyi - Bunyonyi Rock Resort
Wir verließen Bwindi und erreichten nach ca. 3 Stunden Fahrt (nur 70km) den Lake Bunyonyi. Bei einer gemütlichen Bootsfahrt besichtigen wir einige der 29 Inseln. Der See selbst ist mir 900m Tiefe der dritttiefste See der Erde.

Tag 12 - Lake Mburo NP - Arcadia Cottages
Unsere letzte Station war der Lake Mburo NP. Der kleinste beheimatet ebenfalls wieder Büffel, Giraffen, Nilpferde und auch Kuhantilopen. Da wir wohl die einzigen Touristen waren ???, fiel unsere geplante Bootstour ins Wasser, wegen mangelnder Teilnahme. Und so unternahmen wir einen kleinen Spaziergang mit der Managerin der Lodge und einem bewaffneten Begleiter, wegen der Büffel und Leoparden, die uns (leider) nicht begegneten. Am Abend genossen wir den Sonnenuntergang auf der Dachterasse. Highlight war ein Nilpferd, welches direkt vor uns im Gebüsch stand und langsam in eine andere Richtung trottete, als es uns sah. Die Tiere sind doch ganz schön imposant, wenn sie ein paar Meter vor einem stehen. Vor allem, wenn man sie nicht erwartet ;-)

Tag 13 - Rückfahrt nach Entebbe - Blue Monkey Guest House
Nach einem Game Drive am Morgen verließen wir das Gebiet in Richtung Kampala und Entebbe.

Tag 14 - Unterwegs auf dem Boda-Boda
Bis zu unserem Flug am Nachmittag hatten wir noch einige Stunden Zeit und so besorgte uns Andrea vom Guest House ein Boda-Boda mit Fahrer, der uns Entebbe zeigte. Ein schöner Abschluss für eine tolle Reise.

Anmerkungen zum Schluss
Uganda ist ein extrem grünes Land bedingt durch die zahlreichen Regenfälle. Dadurch kann es immer zu unpassierbaren Straßen kommen. Flexibilität und Geduld können in diesem Land notwendig sein. Wer in den Nationalparks Tiermassen wie in Tansania oder Kenia erwartet, wird enttäuscht. Alleine durch das hohe Gras können Tiere teilweise schwer ausgemacht werden. Für Vogelliebhaber ist das Land aber ein Paradies. Nach Uganda kommen die meisten Touristen wegen der Gorillas und Schimpansen. Uns hat die Reise wegen der Abwechslung gefallen. Der Mix aus Landschaft, Tieren und Menschen machte diesen Urlaub für uns zu einem unvergesslichen Erlebnis.